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Bist du CO2 Expert*in? Wie klimaschädlich unser Essen wirklich ist

von Felicitas Vach

Wir haben die Wahl. Immer. Heutzutage haben wir wahrscheinlich sogar so viel Auswahl zwischen verschiedenen Lebensmitteln, wie noch niemals zuvor. Supermarkt oder Bio-Laden, Discounter oder Wochenmarkt. Auch im Winter finden wir dort tropische Früchte und reifes Obst oder verschiedenste Käsesorten und Fleisch zu günstigen Preisen.

Aber welchen Preis zahlen wir wirklich für unsere Einkäufe? Nicht die Euros, die an der Kasse bezahlt werden, sind die eigentliche Währung, sondern Kilogramm. Kilogramm an CO2, die durch den Anbau, die Herstellung und den Transport unserer täglichen Lebensmittel der Welt und ihrem Klima schaden.

Achtest du bei deinen Einkäufen auf ihren Ursprung und Inhaltsstoffe? Weißt du, welches die Klimasünder in deinem Einkaufswagen sind oder wie du sie ersetzen könntest? Für einen ersten Überblick werfen wir mal einen Blick auf beliebte Lebensmittel, die Deutsche häufig einkaufen, und betrachten ihre wirklichen Kosten. Natürlich sind die angegebenen Zahlen nur als Richtwerte zu interpretieren und hängen von den tatsächlichen Rahmenbedingungen der Produktion ab.

Lebensmittel (für je 1 Kilogramm) CO2-Emission (in Kilogramm)
Weißbrot 0.61
Nudeln 0.46
Butter 9.20
Eier 2.04
Milch 1.44
Sojadrink 0.67
Äpfel 0.25
Bananen 0.57
Tomaten 0.77
Brokkoli 0.56
Käse 5.82
Rindfleisch 12.29
Hähnchenfleisch 3.70
Schweinefleisch 4.15
Tofu 1.66
Kichererbsen (Dose) 1.25

(Quelle der Werte: https://www.klimatarier.com/de/CO2_Rechner)

Dass Fleisch, egal ob Rind- oder Schweinefleisch, nicht die beste Klimabilanz hat, ist wahrscheinlich keine Überraschung mehr. Besonders rotes Fleisch (vom Rind) hinterlässt einen immensen CO2-Fußabdruck. Schuld daran sind vor allem der Land- und Wasserverbrauch für die Herstellung von Futter für diese Tiere. Etwas besser schneidet im Vergleich das Hähnchenfleisch ab. Aufgrund der massenhaften Produktionen ist der Wert der CO2-Emissionen zwar geringer als bei anderen Fleischsorten, allzu oft sollte es aber dennoch nicht auf den Tellern landen.

Butter ist ein wahrer Klimasünder. Hättest du das gedacht? Schon ein Päckchen Butter erzeugt 2,30 Kilogramm CO2-Emissionen; Das ist etwa so viel, wie ein Auto auf 16 Kilometern Fahrtstrecke verbraucht. Hier lohnt es sich also auf eine Alternative umzuschwenken, denn ein veganes Streichfett wie Margarine kommt auf nur 0,42 Kilogramm CO2-Emiossionen pro Packung.

Grundsätzlich sieht man an den Werten, dass eine Ernährung ohne tierische Produkte dem Klima guttun würde. Auch Milch und Käse sorgen für einen verhältnismäßig hohen CO2-Ausstoß. Die pflanzlichen Alternativen wie ein Soja-Drink (als Milchersatz) hingegen halbieren die Umweltbelastung immerhin. Aber Vorsicht: Auch die von Veganern und Umweltschützern oft empfohlenen Lebensmittel wie Tofu oder Kichererbsen für die Proteinzufuhr können je nach Ursprung und Herstellung für recht große CO2-Emissionen sorgen.

Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Blick in den Einkaufswagen und auf die beliebtesten Lebensmittel sollte sein, dass ein bewusster Fleischkonsum und Umstellungen von tierischen auf pflanzliche Alternativen schon einen großen Unterschied in der Klimabilanz unserer Ernährung ausmachen können. Wenn wir alle die große Auswahl im Supermarkt also zum Positiven nutzen, ist das günstiger für das Klima unserer Erde.

 

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